Johan Huizinga hat 1938 in seiner Theorie der Kultur dem „homo sapiens“ (Denker) den „homo ludens“ (Spieler) hinzugefügt. Auch das aktuelle Konzept des Design Thinking erfordert eine spielerische Grundhaltung, in dem sich kreatives Denken mit Gegebenem und Angeeignetem verbindet. Ohne Freude am und Fähigkeit zum Spielen hätten sich ganze Bereiche der menschlichen Kultur nicht entwickelt.  In allen Bildungsplänen sind die Berücksichtigung von spielerischen Elementen bei der Unterrichtsplanung enthalten. Aktuell hat das KuMi Baden-Württemberg das Projekt „Spielen macht Schule“ initiiert, um Kindern das Lernen zu erleichtern. Das langfristig angelegte Projekt soll das Spielen stärker in den Schulalltag integrieren. Daher stattet das Projekt in einem Wettbewerb jährlich 200 Schulen von der ersten bis zur vierten Klasse mit Spielezimmern aus. Für die Sprachanwendung ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kinder im Spiel die Sprache am schnellsten lernen. Das gilt nicht nur für die Kinder mit Migrationshintergrund, sondern für alle Kinder. Als Eltern erleben wir immer wieder, wie unsere Kinder Begriffe verwenden, die nicht von uns kommen, sondern sich aus dem Spiel mit anderen Kindern ergeben. Wenn ein Spiel die Kommunikation nicht fordert, dann ist es für den Spracherwerb nicht geeignet. In der elementaren Pädagogik sowie in der Schule sollten Spiele eingesetzt werden, die diesem Kriterium gerecht werden. Folgende Fragen sollten vor dem Einsatz eines Spieles gestellt werden:

  • Kann durch Spielen immer etwas Neues entstehen?

  • Fordert dieses Spiel die Kommunitkation?

  • Können Kinder auch ohne meine Anwesenheit spielen?

  • Kann ich auch andere Themen in das Spiel integrieren und auf diese Art und Weise etwas zu diesem Spiel beisteuern?

  • Kann ich das Spiel meinen Vorstellungen anpassen, ohne den Spaßfaktor zu verlieren?

Die Erfahrungen mit Freude und Spaß am Spiel und Spielen und Möglichkeiten eines kreativen Umgangs sollten im pädagogischen Konzept immer berücksichtigt werden.

Bei ABC Mathe / 4learning2gether ist das Spiel „Affis ABC“ erschienen, das durch die Kombination von Buchstaben, Zahlen, Bildern und Formen zu individuellem Denken, Sprechen und Rechnen auffordert. Die Vorlagen bieten Spieler*innen z.B. die Möglichkeiten, ein Quiz zu einem bestimmten Thema zu entwickeln. Dazu werden gegebene Karten eingesetzt und ein Teil der angebotenen Spielkarten individuell gestaltet. Die Kinder entwickeln Fragen, schreiben diese Fragen und ihre Antworten auf die Lernkarten und verwenden sie später im Spiel. So wird Lernstoff auf spielerischem Weg erarbeitet und vermittelt!