Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsinn ein Ende
Wir werden in Grund und Boden gelacht - Kinder an die Macht

(Herbert Grönemeyer: „Kinder an die Macht“, 1986)

Herbert Grönemeyers Vision hat auf dem Bildungsgipfel „EduAction“ Rhein-Neckar 2018 am 25./26.10. in Mannheim irgendwie im Hintergrund einen Platz gefunden.
Die heutigen Studentinnen bzw. Abiturientinnen Alma de Zárate, Jamila Tressel und Lara-Luna Ehrenschneider aus Berlin haben als 14-, 15- und 16-jährige Schülerinnen ihre Vorstellungen von Schule und Lernen entwickelt und mit dem Blick auf mehr Selbständigkeit, mehr Verantwortung, mehr Erfahrungen fürs Leben und mehr Gemeinschaft umgesetzt. Ihre Fächer heißen „Herausforderung“ und „Verantwortung“, in sogenannten Lernbüros teilen sie sich ihr Pensum selbst ein – alles innerhalb des Lehrplans. Auf Lehrerfortbildungen haben sie ihre Ideen präsentiert, die 2014 im Buch „Wie wir Schule machen - Lernen, wie es uns gefällt“ (Knaus-Verlag) veröffentlicht wurden. Auf dem Bildungsgipfel wurden sie wegen ihrer innovativen Umsetzung des Unterrichtselementes „Schülerorientierung“ mit dem „EduAction Award“ ausgezeichnet.

In Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sieht sich EduAction als Impulsgeber, Motor und Katalysator für die Zukunftsbildung und beschäftigt sich in dieser Veranstaltung unter dem Motto „Zukunftskompetenzen“ mit der Frage, welche kreativen, sozialen, lebens- und umsetzungspraktischen Kompetenzen gebraucht werden, um im Zeitalter der Vernetzung und Kollaboration agil, selbstwirksam und erfolgreich zu sein. Es werden neue Entwicklungen mit neuen Begriffen praktisch erarbeitet und vorgestellt, die in der aktualisierten und sich weiter entwickelnden Bildungslandschaft ihren Platz suchen und finden. Permanentes Lernen, Interaktives Theater, Design Thinking, EduHealth & Bildung, Yedi-Ritter-Diplom, Smart Camps, Industrie 4.0, Lernkultur-Coach, Lernateliers, Deeper Learning, WeQ, PerLe, Beziehungslernen, Initiative Joblinge und viele andere mehr werden uns in Zukunft häufig begegnen.

Ob die längst bekannten Elemente „Schülerorientierung“ und „Schülerzentriert unterrichten“ sich einmal ebenfalls in neuen Begriffen wiederfinden werden, sei dahingestellt – diese Unterrichtsorientierung wird sich weiterhin mit innovativen Inhalten präsentieren und weiterentwickeln. So plant zum Beispiel das digitale Label „4learning2gether“ ein Projekt, das Inhalte des Deutschunterrichts aus Schülersicht für die Praxis anbietet.

November 2018