Training on the job

von Rüdiger Iwan & Dominik Bick

 

Sicher kennen Sie das Lamento: Jugendliche haben immer weniger Kompetenzen. Sie können fast nichts von dem, was sie zu einer Ausbildung mitbringen müssten. Das fängt bei den Umgangsformen an, die fehlen. Und endet mit Kenntnissen in Mathematik, die sie nicht haben.

Aber haben Sie auch das schon gehört? Jugendliche sind klug. Sie können viel. Sie haben in jungen Jahren bereits Fähigkeiten entwickelt, von denen wir Älteren seinerzeit nicht einmal zu träumen wagten.

Wir arbeiten mit einer Unterlage aus vier leeren Blättern. Als Einladung an junge Menschen. Auf dem ersten blauen Blatt zum Sammeln von Herausforderungen, an denen sie gewachsen sind: beim Babysitten, der Mopedreparatur, beim Hineinwachsen in eine neue Sprache und Kultur. Auf dem zweiten gelben zum Schreiben einer Lerngeschichte zu einer aus der Sammlung ausgewählten Erfahrung. Auf dem dritten weißen, um die zuvor geschriebene Geschichte in Bilder zu übersetzen. Auf dem vierten grünen, um im abschließenden Lesesaal Rückmeldung aus der Peer Group zu erhalten.  

Aber was wird aus der Mathematik? Im Prinzip dasselbe wie zuvor aus den Erfahrungen im Leben. Wir arbeiten wieder mit einer Einladung in Form von vier leeren Blättern. Nur dass wir diesmal auf dem blauen Blatt mit dem Sammeln fachlicher Inhalte beginnen und das Unternehmen über gelb, weiß und grün auf einen personalisierten Leistungsnachweis hinausläuft (als Alternative zu Test und schriftlicher Überprüfung).

Unsere Fortbildung hat eine veränderte Unterrichtspraxis zum Ziel! Also ereignet sie sich dort, wo Unterricht stattfindet: im Klassenzimmer. Es geht um Schüler*innen! Also sind sie mit dabei. Lehrer*innen wollen die Methode kennen lernen! Also machen sie sie mit. Sie erfahren am eigenen Leibe, was sie später verantwortlich mit Schüler*innen durchführen wollen. Auch sie folgen der Einladung in Form von vier leeren Blättern. Die Verantwortung für den Arbeitsprozess liegt beim Moderator, doch kommen sie in kleinen Gruppen mit dem Kernanliegen der Fortbildung praktisch in Berührung; nach einer halben Stunde bereits im ersten Austausch über gesammelte Herausforderungen, an denen sie ebenso wie ihre Schüler*innen neue Fähigkeiten entwickelt haben.

Wenn Sie erst einmal die Lern- und Fach-PerLe erfolgreich eingeführt haben, können Sie die Job-PerLe als Krönung draufsetzen. Wieder mit vier leeren Seiten, die diesmal zur Klärung der persönlichen beruflichen Zukunfts-Perspektiven Ihrer Schüler*innen dienen. Und zuletzt im Austausch mit Vertretern aus Unternehmen auf einem eigens dazu organisierten Bewerbermarkt ihren krönenden Abschluss finden.

Das PerLen-Konzept®, das inzwischen auch im Europaparlament vorgestellt wurde,  ist jetzt vollständig bei 4learning2gether erschienen. Jede PerLe besteht aus 4 Modulen, denen kurze Erklärungen und Aufgabenstellungen als Power-Point-Präsentation beigefügt sind.

Das Erklärvideo zur Lern- und Fach-PerLe:

https://lpmcloud.lpm.uni-sb.de/cloud/index.php/s/kfoYMN9G8gz8eIg

Das PerLen-Konzept®im Europaparlament in Brüssel:

https://lpmcloud.lpm.uni-sb.de/cloud/index.php/s/5OyY0W9JGZ3A4hU

Odoo Bild- und Textblock
Das PerLen-Konzept® setzt sich aus der Lern-PerLe, der Fach-PerLe und der Job-PerLe  mit jeweils vier Modulen und einer Power-Point-Präsentation mit Aufgabenstellungen zusammen. Es begleitet die Schüler*innen bei ihrer persönlichen Entwicklung und vermittelt in einem moderierten und sozial-kooperativen Arbeitsprozess fachliche und überfachliche Kompetenzen. Es ist auch zum Selbststudium geeignet.
Die Fach-PerLe baut auf der Lern-PerLe auf. Während die Lern-PerLe das persönliche Lernen in den Blick nimmt, setzt die Fach-PerLe beim schulischen Lernen an. Beide „Seiten“ ergeben ein Ganzes.
Das erste Modul der Fach-PerLe sammelt die fachlichen Inhalte in einem persönlichen Ordner und ermöglicht einen Überblick über das erlernte Fachwissen.

Ein zeitgemäßes Konzept zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung Ihrer Schüler*innen!