Oh Corona!
Der 10-jährige Leander aus Münchwies im Saarland hat uns seine Gedanken zu Corona geschrieben. Wir veröffentlichen sie an dieser Stelle gerne.
Vor
einem Jahr schlief ich, weil ich krank war, bei meiner Mama. Ihr Wecker
ist ein Radiowecker. Und im Radio liefen gerade die Nachrichten: „Hans
(Ministerpräsident des Saarlandes, Anm. d. Redaktion) schließt ab Montag
die Schulen!“ Ich fragte meine Mama: „Haben wir am Montag keine
Schule?“ „Nein, glaube ich nicht!“, antwortete Mama. Ab da an hatten wir
nur noch Homeschooling. Am Anfang hat es Spaß gemacht, jetzt aber nicht
mehr. Ich konnte meine Omas und Opas ungefähr acht Wochen nicht sehen.
Man konnte und kann fast nichts machen.
Dann
kam der Wechselunterricht. Aber in der Schule sieht man die halbe
Klasse nicht. Für eine lange Zeit. Wir hatten aber auch viel Spaß. In
den Sommerferien haben wir zu Hause ein Hochbeet und eine gemütliche
Lounge gebaut. In dieser Zeit habe ich angefangen, Tennis zu spielen.
Auch meine kleinere Schwester hat angefangen, Tennis zu spielen. Wir
haben sehr viel draußen gemacht: Fußball gespielt, Tennis, Tischtennis
und hatten Spaß im Pool. Als die Freibäder aufmachten, hatten wir auch
dort Spaß. Nach den Sommerferien war es wieder fast normal, alle durften
zur Schule gehen.
Doch
leider wurden kurz vor Weihnachten die Schulen wieder geschlossen. Seit
März 2021 haben wir im Unterricht Maskenpflicht und haben immer eine
Woche Distanzunterricht und die andere Woche Präsenzunterricht - immer
eine Hälfte der Klasse. Homeschooling hatte
mir am Anfang Spaß gemacht, jetzt nicht mehr, obwohl meine Lehrerin
immer nett antwortet und mir Tipps gibt. Sie will täglich alles
geschickt haben über die Cloud und schaut dies dann nach, das ist alles
schön. Mein Papa hat zwar Homeoffice, aber ich muss immer warten, bis
meine Mama nach Hause kommt, damit meine Schulsachen über die App
gesendet werden können. Sie kommt meistens so um 13 Uhr, dann kocht sie
und erst nach dem Essen kann sie alles nachschauen. Wenn ich dann noch
etwas falsch habe, sitzen wir bis manchmal vier Uhr an den Aufgaben.
Was mir im Homeschooling keine Freude gemacht hat:
Mir fehlte oft die Motivation, die Freunde fehlten mir, ich konnte längere Zeit Oma und Opa nicht sehen, wir konnten nicht ans Meer.
Was mir im Homeschooling Spaß gemacht hat:
Mir wurde nicht langweilig, denn ich habe viel Zeit mit meinen Schwestern und Eltern verbracht. Außerdem haben wir einen großen Garten und ich habe tolles Spielzeug und viele CDs und Bücher.
Aber: Ich wünsche mir die Zeit vor Corona zurück!