In den meisten Bildungsplänen für Klasse 7 findet man als Lernziel, dass die Schüler*innen kurze fiktionale Texte
wie z.B. Tagebucheinträge oder Briefe verfassen können sollen. Aber das Führen eines Tagebuches ist doch in der
heutigen, modernen Zeit nicht mehr angesagt – oder?

Ganz im Gegenteil! Nur sehen die heutigen Tagebücher oft anders aus als früher. Stichwort: Digitalisierung.
Die Selbstreflexion ist sicherlich ein wichtiges Kriterium dafür, dass auch heute noch Jugendliche ein Tagebuch führen.
Vordergründig will man den flüchtigen Augenblick festhalten. Bei vielen Tagebuchschreibern spielt aber auch Einsamkeit
und Unsicherheit über die eigene Rolle in der Familie und in der Gesellschaft eine große Rolle.

Am Beispiel der 13jährigen Schülerin Kerstin soll gezeigt werden, welche Formen und Inhalte ein Tagebuch heutzutage
haben kann. Auf Hinweise auf im Netz kursierende „Tagebuch-Software“ wird allerdings bewusst verzichtet, weil die
Kreativität der selbstverfassten Texte im Vordergrund stehen soll.

    Inhalt:   Tagebuch heute
                  Mein Name ist Kerstin
                  Kerstins Tagebuch I

                  Übungen
                  Kerstins Tagebuch II & III

                  Übungen

                  Tagebuch eines Rockstars
                  Übung

     aus dem Inhalt:

                                                                             Tagebuch eines Rockstars

                             Mir geht es gerade nicht gut. Aber gar nicht!

                            Ich fühle mich nämlich schlecht, weil so viele über mich schreiben. Die einen schreiben, als wäre ich eine große Pop-Rock-Ikone.
                            Für andere aber bin ich der letzte Vollpfosten. Dabei bin ich doch nur ein Musiker. Ok – zugegeben, ein inzwischen recht erfolgreicher
                            Musiker. Wir starten mit unserer Band ja gerade richtig durch!

                            Trotzdem habe ich von meinen Freunden und auch von einigen Fans so viele wahnsinnig übertriebene Geschichten und Berichte über
                            mich gehört. Geschichten von meiner Kindheit.  Dass ich die Schule geschmissen habe, um lieber Musik zu machen. Dass ich ein
                            berüchtigter Drogensüchtiger bin. Viele sagen, ich sei alkoholabhängig und selbstzerstörerisch. Und ja – die haben ja auch alle recht.
                            Ich bin ja auch so.

                            Aber ich bin auch ein verdammt guter Gitarrist. Stimmt doch – oder?

                            Und warum bin ich so? Ich kann den Erfolg nicht verkraften! Der Erfolg zerstört mich! Und ich fühle mich deshalb so unglaublich schuldig!
                            Und darum geht es mir nicht gut.

                            Das Dumme ist nur: ich sehe keinen Ausweg. Wie kann ich mit mir selber in Gleichklang kommen? Ja – ich möchte gerne in einem Gleichklang
                            mit mir selber leben. In einem Gleichklang wie in unseren Songs. Das wäre mein Traum. Aber wie bekomme ich das hin? Weißt du eine Lösung?

                             Übung 1. Was fällt dir auf, wenn du die Tagebucheinträge von Kerstin mit dem Eintrag oben vergleichst?
                                              Achte auf die äußere Form, die Sprache und auch auf den Inhalt.

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